Vorgestellt: Handbuch Game-Journalismus samt Sprachen-Kapitel!
Mir ist selbst schmerzlich bewusst, dass ich in letzter Zeit sehr wenig ludolinguistisches zu Language at Play beitrage. Das hat schlicht mit der Auslastung auf meiner regulären Arbeit zu tun, bei der ich nun einmal auch vor allem schreibe. Ich arbeite im Hintergrund an einigem, das kann ich bereits versprechen – neben Sprache und Games wird es in Zukunft auch um Prowrestling gehen, so viel kann ich schon einmal anteasern. Bis dahin bin ich unglaublich glücklich, dass es so viele hervorragende Gastautor*innen gibt, die für Language at Play schreiben möchten und die Startseite so frisch und lebendig halten!
Während ich zum Bloggen also aktuell wenig komme, schreibe ich abseits des Fachjournalismus dennoch viel in den Game Studies. Wie man das von Sammelbänden und co. so kennt, sind das Texte, die eben nicht sofort erscheinen, sondern durch viele Instanzen laufen und erst viel später offensichtliche Früchte tragen.
Nun kam bereits im Dezember, um Weihnachten 2023, einer dieser Texte von mir ans Licht der Welt, und zwar im Handbuch Game-Journalismus herausgegeben von Benjamin Bigl und Sebastian Stoppe. Als Linguist, der im Games-Fachjournalismus arbeitete, fragten mich die beiden Monate zuvor an, ob ich nicht meine Expertise für ein Kapitel zum Thema Sprache des Game-Journalismus beisteuern wolle. Das habe ich natürlich gerne getan! Unter anderem arbeite ich dort die Daten noch einmal auf, die ich mit Benjamin Strobel in einer Datenerhebung, qualitativen und statistischen Analyse über den Game-Journalismus in drei verschiedenen Medienarten erarbeitet habe.
10.000 Aufrufe als Meilenstein
Als das Buch herauskam, hatte ich schlicht nicht die Kapazitäten, es hier vorzustellen. Deswegen will ich einen weiteren Meilenstein dafür nutzen. Denn Herausgeber Bigl teilte Ende März 2024 auf LinkedIn einen riesigen Erfolg. Über 10.000 Mal wurde das Handbuch laut Verlag abgerufen – also im Print und als eBook gekauft oder über Bibliotheksabonnements angesteuert. Für ein so frisches und so nischiges Buch ein Riesenerfolg. Und es spricht für das Konzept der Herausgeber, denn anders als viele andere Handbücher ist der Titel keine trockene Handreichung, sondern verbindet von Theorie über Praxis bis hin zu einem satirisch angehauchten Spieletest von ZakMcKracken, bei dem man immerhin einen Journalisten spielt. Außerdem sind zahlreiche andere bekannte Gesichter aus den Game Studies Teil des Handbuchs. So hat etwa die Confoederatio-Ludens-Crew aus Eugen Pfister, Aurelia Brandenburg, Adrian Demleitner, Lukas Daniel Klausner ihre DACH-Games-Datenbank vorgestellt, Jochen Koubek von der Uni Bayreuth schreibt über Monetarisierung von Spielenden, auch Kinder- und Jugendschutz und Urheberrecht in Games und der Berichterstattung darüber sind ein Thema. Generell besonders stark: Das Kapitel zu Spannungsfeldern im Game-Journalismus. Auch brandaktuelle Berufs- und Konfliktfelder wie Influencertum vs. traditionelle Presse bekommen ein wichtiges, eigenes Kapitel.
Wie immer bei akademischen Büchern hier der Hinweis, dass absolut niemand, der*die hier mitgeschrieben hat, Geld dafür bekommen wird, wenn ihr das Buch kauft, denn der akademische Verlagsbetrieb beruht auf Ausbeutung. Manche der Autor*innen, darunter auch ich, sind allerdings bei der Verwertungsgesellschaft Wort gemeldet und bekommen daher eine einmalige Auszahlung von Bibliothekstantiemen über jene VG. Meine Empfehlung beruht also abgesehen von Stolz nicht auf finanzieller Bereicherung, dennoch profitiere ich leicht davon, solltet ihr euch das Buch zulegen.
Neben der Verlagsseite gibt es das Buch auch über jede Buchhandlung und natürlich auf Amazon mit der untenstehenden ISBN zu kaufen.
Buchdaten:
- Game-Journalismus: Grundlagen – Themen – Spannungsfelder. Ein Handbuch
- In 1. Auflage erschienen am 22. Dezember 2023
- Verlag: Springer VS
- ISBN: 978-3658426156