Was ist eigentlich »keine« Visual Novel?

Pascal Marc Wagner

Pascal Marc Wagner hat einen B.A. in Anglistik und Rechtswissenschaften sowie einen M.A. in kultureller und kognitiver Linguistik. Er ist Gründer des Game Studies- und Wissenschaftskommunikationsblogs www.languageatplay.de und Chefredakteur des Printmagazins für Videospielkultur GAIN – Games Inside. Er ist viel zu oft auf Twitter unterwegs und besitzt auch eine E-Mail-Adresse (pascal[at]indieflock[dot]net).

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3 Antworten

  1. DerTomatenToaster sagt:

    So hier nochmal, was ich bereits auf Twitter kommentiert habe: Interessanter erster Beitrag, gerade da die Diskussion ja tatsächlich immer mal wieder aufkommt – vor allem wenn es um die Grenze der Gameplay-Mechaniken geht. Ist Danganronpa noch eine Visual Novel? Dann auch Ace Attorney noch? Gibt es tatsächlich sehr unterschiedliche Meinungen.

    Für mich ist Visual Novel daher auch eher ein Medium als ein Genre. Es ist virtuelles lesen, unterstützt von Bildern oder Animationen. Danganronpa oder Ace Attorney sind für mich als Spiele mit Visual Novel Passagen, reine Visual Novels haben HÖCHSTENS Entscheidungen für mich. Sowas wie Zero Time Dilemma oder AI: The Somnium Files, die hier auch als Gegenbeispiel genutzt werden, sind für mich ganz klar überhaupt keine Visual Novels mehr – Story-Fokussierte Spiele, ZTD vielleicht noch ein interaktiver Film. Wenn sie VNs wären, wären Filme/Serien mit angeschalteten Untertiteln auch welche, wenn eine Visual Novel keinen geschrieben Text braucht, ist auch ein Hörspiel ein Buch – und nein, “Hörbuch” lasse ich nicht gelten :p
    Also ja, Punkt ist: Visual Novels sind in ihrer Reinform für mich erstmal kein Videospiel-Genre. Sie werden halt wie Videospiele als Programme gestartet und oftmals als solche vermarktet, aber Filme sind auch keine Videospiele, nur weil man am Anfang ein Menü hat, in dem man den ganzen Film starten oder direkt zu einer bestimmten Szene springen kann. Beide können halt mit Spielen gemischt werden – bei VNs kommt dann sowas wie Zero Escape oder Danganronpa raus, bei Filmen sowas wie Heavy Rain, AI: The Somnium Files oder The Walking Dead.

  2. Krisi sagt:

    Ganz, ganz toller erster Beitrag zum Thema! 🙂 Mit deiner provokanten und zugleich spannenden Fragestellung hast du auch das leidige Thema “Was ist eigentlich ein Videospiel?” (bzw. eine Visual Novel) super auf den Punkt gebracht (bzw. umgangen ;-)) und ich finde die Lösung “I know it when I see it” auch im Sinne eines “kollektiven Genreverständnisses” (vgl. u.a. Rick Altman 1999 oder Jörg Schweinitz 2006, die auf ein lebendiges filmkuturelles Genrebewusstsein hinweisen) angebracht. Mit einer solchen Definition trauen wir Spieler:innen eine verinnerlichte Fähigkeit des Rezipierens zu und gewähren Raum für Subgenres oder schwer einzuordnende Medien, wie z.B. Kinetic Novels.

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