Tagungsbericht: LingComm 2025 – Linguistische Wissenschaftskommunikation
Vom 7. bis zum 10. April 2025 fand die 3. LingComm statt: Die Online-Tagung zu linguistischer Wissenschaftskommunikation, organisiert von Größen des Themas wie den Organisator*innen der Podcasts Because Language und Lingthusiasm.
Language at Play war in diesem Jahr gleich doppelt dabei – Jenni zum wiederholten Male, Pascal als Premiere. Mit diesem kleinen Tagungsbericht wollen wir euch an dieser Stelle unsere Eindrücke schildern.
Jenni
2021 ging es los. Alle waren in ständigen Lockdowns, akademische Konferenzen fielen aus, aber Online-Meetings hatten Hochkonjunktur. Die Gelegenheit haben einige sehr schlaue Linguist*innen genutzt, um eine Online-Konferenz für Linguistik- Wissenschaftskommunikation zu starten und alle Menschen, die in diesem Bereich arbeiten oder sich dafür interessieren, zusammenzubringen. Es stellte sich heraus, dass es deutlich mehr waren, als ich gedacht hätte. Eine riesige digitale Location wurde sehr liebevoll bei der Plattform Gather erstellt, in der man sich mehrere Konferenztage lang mit seinen kleinen personalisierten Pixel-Avataren bewegen konnte, um Vorträgen zu folgen, Poster anzusehen oder einfach spontan in der Lobby in verschiedensten Gruppen zusammen zu stehen und zu diskutieren.

LingComm-Gruppenbild: https://bsky.app/profile/lingcomm.bsky.social/post/3lmsnjau3uk2u
Auch ich war dabei und habe per Flurfunk kleine kuschelige Gespräche mit Leuten aus der ganzen Welt geführt, da alle sehr neugierig aufeinander waren. Seitdem findet die Konferenz alle zwei Jahre statt und hilft dabei, ein Netzwerk aus LingCommern, egal ob Linguist*innen oder nicht, zu bilden und entsprechende sprachbezogene Inhalte zu verbreiten und zu etablieren. Als Rahmenprogramm gibt es von Anfang an das LingFest, in Anlehnung an das Fringe Festival, bei dem verschiedene Live Events stattfinden. Oft sind es Live-Episoden bekannter Podcasts, bei denen man mitdiskutieren kann, dieses Jahr war sogar eine Theater-Aufführung dabei.
Die LingComm und ihre sehr offenen und freundlichen Teilnehmer*innen haben dafür gesorgt, dass ich mich auch als Anfängerin als Teil der Community gefühlt habe. Das hat mich motiviert, mich weiterhin mit diesen Themen zu beschäftigen, schon alleine um wiederkommen zu können. Gather für diese Art Konferenzen nutzen zu können, ist auf vielen Ebenen barrierearm. Es können nicht nur Leute aus verschiedenen Zeitzonen teilnehmen, ohne kompliziert eine Anreise organisieren zu müssen. Auch für Personen, die das aus gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen nicht leisten könnten (hier sei auch an Studierende gedacht), können sehr einfach hineinschnuppern und verschiedene Inhalte, Strategien oder sogar Kooperationspartner*innen kennenlernen. Das hilft dabei, die Szene und die Zielgruppe zu vergrößern und wäre vermutlich für alle Fachbereiche empfehlenswert.
Pascal
Anders als Jenni, die von Anfang an dabei war, bin ich absoluter LingComm-Neuling – 2025 war meine erste. Tatsächlich war das gleichzeitig auch meine erste praktische Berührung mit der Plattform Gather, die ich ansonsten nur aus Martina Gerdts kontemplativen Beitrag über Online-Tagungen kenne. Und weil ich es mir generell gerne schwer mache, habe ich für meine erste LingComm dann auch noch einen Talk eingereicht, auch wenn es nur ein fünfminütiger Lighting Talk war. Es wundert also vermutlich nicht, dass ich durchaus ein wenig nervös in den ersten Konferenztag ging, an dem jener Lightning Talk dann auch noch direkt stattfinden sollte.
Schnell kam ich dann jedoch an den Punkt, an dem ich vollumfänglich bestätigen kann, was Jenni oben schrieb: Die Stimmung auf der LingComm ist vor allem eines, nämlich entspannt. Absolute Koryphäen der Wissenschaftskommunikation und der Linguistik chatten und scherzen da als kleine Pixelavatare und als Zoom-Kacheln mit Studierenden und Professor*innen aus der ganzen Welt. Menschen, die ich ansonsten nur als Podcast-Stimmen kannte oder deren Blogprojekte ich seit Jahren lese, habe ich plötzlich zum ersten Mal tatsächlich auch getroffen (Hi an dieser Stelle an Lisa vom [di.tsvi.bl]-Blog!). Als Publikum waren alle ebenso freundlich und begeistert wie als Einzelgesprächspartner*innen. Man merkt der LingComm an, dass hier Enthusiast*innen über eines ihrer liebsten Themen sprechen, und dass Kreativität und Motivation fürs Thema ebenso hoch im Kurs stehen wie Expertise und langjährige Erfahrung. Entsprechend sah auch die Mischung der Talks aus: Von den erwähnten 5-Minuten-Talks, wo von Blogs über TikTok-Videos bis Vor-Ort-Projekte alles mögliche vorgestellt wurde, das Menschen die Sprachwissenschaft näher bringt, bis hin zu Keynotes und Workshops von Größen wie Charlotte Vaughn und Ionica Smeets. Mein absolutes Highlight: Ein Talk der Game-Designerin Kathryn Himes von Thorny Games, den Macher*innen des unglaublich beeindruckenden Kartenspiels Dialect.
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