Gwyn to Die – was der Name des Aschefürsten garantiert nicht bedeutet
Gwyn to die – das dachten sich in womöglich leicht abänderter Form schon abertausende von Dark Souls-Spielern, kurz bevor der Lord of Cinder mit dem letzten Schlag das Zeitliche segnete. Was aber, wenn ich euch erzähle, dass diese Phrase nicht nur den Tod des Endbosses bedeuten kann, sondern auch euren eigenen? Denn es gab eine Zeit, da hätte “gwyn to die” das Folgende bedeutet: ‘Ich werde sterben!”
Wer ein Ohr für die englische Sprache hat, dem ist es beim laut vorlesen vielleicht sogar schon aufgefallen: “gwyn” klingt ähnlich wie “going”, und das ist kein Zufall. “Gwyn to” ist eine frühe Form und Schreibweise von “going to”, das wiederum auch heute noch ein Progressiv- oder Zukunftsmarker ist, also ‘werden’ bedeutet. Die unterschiedliche Schreibweise entstammt einer Zeit, in der die Rechtschreibung von Worten noch nicht in Stein gemeiselt war, viele Schreiber also ihre eigenen Formen kreierten – gwyn, gowin oder a-goin sind nur einige davon.
Die Nutzung von “going to” auf diese Weise kommt übrigens ursprünglich von der wörtlichen Bedeutung ‘gehen’ – aus “I’m going to get a newspaper”, ‘Ich gehe, um eine Zeitung zu holen” wurde vermutlich irgendwann im 15. Jahrhundert langsam ‘Ich plane, eine Zeitung zu holen’, als “going” für immer mehr bald stattfindende Vorgänge genutzt wurde, die nicht immer etwas mit körperlicher Bewegung zu tun hatten. Ein tolles Beispiel für Sprachwandel also.
Gwyn, Lord of Cinder hat aber natürlich rein gar nichts mit “going to” zu tun. Eigentlich stammt sein Name nicht einmal aus dem englischen, sondern ist gaelischen Ursprungs. Im walisischen Raum wird der Name etwa heute noch äußerst beliebt an Jungen vergeben. Und weil gwyn auf walisisch ‘weiß, leuchtend, gesegnet’ heißt, passt der Name doch eigentlich ganz gut zum ehemals gleißenden Herrn des Sonnenlichts.